Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsform, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen soll. In der Osteopathie wird der Körper als Einheit verstanden, in der alles miteinander verbundenn ist. Osteopathinnen und Osteopathen behandeln mit ihren Händen. Dabei sollen durch gezielte manuelle Techniken Blockaden, Verspannungen und Verklebungen im Körper aufgespürt und gelöst werden und die Selbstheilungskräfte angeregt werden. Die Therapie ist dabei nicht nur symptombezogen, sondern zielt auf die Ursachen der Beschwerden ab. Dabei gilt sie gleichermaßen als effektiv und sanft.
Die Osteopathie wurde vor fast 150 Jahren als Heilmethode eingeführt – nämlich am 22. Juni 1874. Der US-amerikanische Arzt Andrew Taylor Still beschäftigte sich intensiv mit der Anatomie des menschlichen Körpers und glaubte an die Einheit von Körper, Geist und Seele. Er war überzeugt, dass sich der Körper selbst regulieren kann. Auf diesem Glaubenssatz entwickelte er die Osteopathie als naturheilkundliche Methode.
Es gibt eine Vielzahl von Beschwerden, gegen die Osteopathie helfen soll. So wird sie unter anderem eingesetzt bei Rücken- und Wirbelsäulenbeschwerden, Haltungsschäden, Bewegungseinschränkungen
und Blockaden. Weitere Einsatzgebiete der Osteopathie sind Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, Tinnitus sowie Verdauungsprobleme und Sodbrennen. Osteopathen und Osteopathinnen behandeln
auch Menstruationsschmerzen und Koliken bei Babys und helfen bei der Geburtsvorbereitung und Nachbereitung. Grundsätzlich kann die Osteopathie als ergänzende Therapieform zur Schulmedizin bei
anhaltenden, körperlichen Beschwerden eingesetzt werden – und so vielen Patientinnen und Patienten auch Hoffnung auf Linderung bieten.
Rückenschmerzen gehören zu den am weitesten verbreiteten Beschwerden: Mehr als 80 Prozent der Deutschen geben an, mindestens einmal im Leben darunter gelitten zu haben. Osteopathie wird bei Betroffenen regelmäßig zur Schmerzlinderung und bei Beschwerden des Bewegungsapparats eingesetzt und kann effektiv helfen – zum Beispiel nach Bandscheibenvorfällen, bei Schmerzen im unteren Rücken, bei Verspannungen in den Schultern und dem Nacken, Fehlhaltungen oder Bewegungseinschränkungen und Blockaden.
Beide verfolgen ein gemeinsames Heilungsziel, unterscheiden sich aber in Ansatz und Philosophie. Der Hauptunterschied besteht darin, dass in der Osteopathie vorwiegend mit den Händen, in der Physiotherapie eher mit Übungen behandelt wird. Osteopathie hat sich als alternative, ergänzende Behandlungsform zur Physiotherapie fest etabliert und gilt heute als anerkannte, seriöse Therapieform.
Bei akuten Infektionen, äußerlichen Verletzungen (beispielsweise Brüchen, größeren Wunden), schweren neurologischen oder auch psychiatrischen Erkrankungen (Depressionen) ist die osteopathische Behandlung nicht anzuraten. Es sollte eine ärztliche Praxis konsultiert werden.
Je nach Region und Berufserfahrung variieren die Kosten – pro Sitzung werden laut Verband der Osteopathen e.V. (POD) 60–150 Euro abgerechnet. Einige Krankenkassen unterstützen die Kosten für die osteopathische Behandlung als Zusatzleistung. Die BKK24 zum Beispiel übernimmt insgesamt bis zu 360 Euro pro Kalenderjahr. Kann Ihre Krankenkasse das auch?