Gesunde Snacks

Gesunde Snacks: So geht’s ohne zu viel Zucker, Salz und Fett

Eine gesunde Ernährung umfasst drei ausgewogene Hauptmahlzeiten, die den Körper mit allen nötigen Vitaminen und Nährstoffen versorgen. Sind ein paar gesunde Snacks zwischendurch dann noch erlaubt? Gibt es überhaupt gesunde Snacks? Die gute Nachricht: ja und ja! Welche? Wir zeigen Ihnen die besseren Alternativen zu Schokolade, Chips und Gummibärchen. Obendrauf gibt es ein paar gute Tipps, wie Sie den Heißhunger auf etwas Süßes zwischendurch besiegen. Und zum guten Schluss haben wir zwei fantastische Rezepte für gesunde Snacks für Sie.

Gesunde Snacks – warum überhaupt?

Die Entscheidung für gesunde Snacks ist mehr als nur eine Frage des Geschmacks oder der Zahl auf der Waage. Es geht um Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Gesunde Snacks können Ihrem Körper die Nährstoffe zuführen, die er in diesem Moment benötigt. So können Sie schnell Energie auftanken, den Stoffwechsel ankurbeln und Unwohlsein entgegenwirken. Indem Sie auf gesunde Alternativen zurückgreifen, können Sie nicht nur den Heißhunger bekämpfen, sondern auch langfristig zu einem gesünderen Lebensstil beitragen. Und wenn Sie es richtig machen, kommt der Genuss dabei nicht zu kurz.

Heißhunger – was tun?

Wir alle kennen dieses unbändige Verlangen nach etwas Süßem, Salzigen oder Fettigen. Manchmal ist es ein ganz bestimmtes Produkt, nach dem wir uns sehnen. In anderen Fällen sitzt uns einfach nur ein hartnäckiger Appetit im Nacken. Heißhunger auf Salziges ist meist das Signal unseres Körpers, dass ihm gerade Elektrolyte fehlen, z.B. nach übermäßigem Schwitzen. Heißhunger auf Süßes kann durch einen kurzzeitig abgesunkenen Blutzuckerspiegel (z. B. nach dem Konsum kurzkettiger Kohlenhydrate) entstehen. Heißhunger kann aber auch ein Symptom von körperlichen Einschränkungen, durch Schlafmangel bedingt sein oder sogar durch Krankheiten.

Heißhunger kann aber auch psychische Ursachen haben. Psychisch verursachter Heißhunger kann durch Stress oder starke Emotionen entstehen. Regelmäßige Heißhungerattacken sind schon als Symptom für Essstörungen wie Binge Eating oder Bulimie zu werten.

Wer häufig mit Heißhunger zu kämpfen hat, tut gut daran, die eigenen Ernährungsgewohnheiten einmal gründlich auf den Prüfstand zu stellen. Oft ist es einfach ein Teufelskreis, der immer wieder zu Heißhungerattacken führt. Reagieren wir auf diese – wie unser Appetit uns häufig vorschlägt – mit zuckerhaltigen Weißmehlprodukten, steigt der Blutzucker kurzfristig extrem an. Genauso schnell sinkt er jedoch auch wieder ab, und zwar noch tiefer als zu Beginn des Heißhungers. So wird gleich die nächste Heißhungerattacke produziert. Gesunde Snacks mit langkettigen Kohlenhydraten bieten Alternativen.

Konkrete Tipps gegen Heißhunger

Wer bei akutem Heißhunger gesunde Snacks bevorzugt, hat eine deutlich bessere Chance, den Kreis zu durchbrechen.

  • Halten Sie sich hin: Wenn sie es schaffen, dem Impuls zehn Minuten zu widerstehen, ist er oft schon vorbei. Der Körper begnügt sich dann mit der aufwendigeren Freisetzung von Energie aus Fettreserven.
  • Trinken Sie ein Glas Wasser. Das dehnt den Magen als erste Sättigungsvoraussetzung und stellt sicher, dass Sie nicht Hunger und Durst verwechselt haben.
  • Vollkornprodukte sorgen für einen langsameren Übergang der Kohlenhydrate ins Blut. Der Blutzuckerspiegel steigt viel langsamer an und fällt auch viel langsamer wieder ab – auf ein normales Niveau.
  • Ein guter Snack gegen Heißhunger auf Süßes darf auch gerne gesunde Fette und Eiweiß enthalten. Die sorgen besser für anhaltende Sättigung.
  • Essen Sie nicht zu schnell! Heißhunger verleitet uns oft dazu, genau das zu tun. So verpassen wir das Einsetzen des natürlichen Sättigungsgefühls, das erst nach rund 20 Minuten zum Tragen kommt.
  • Genießen Sie! Für welchen Snack auch immer Sie sich entscheiden, essen Sie bewusst und mit Genuss!

Snacks von vornherein in den Tagesplan einbauen?

Die Frage, ob man zwischen den Mahlzeiten überhaupt etwas essen sollte, ist allerdings berechtigt. Hier scheiden sich in Ernährungswissenschaft und Medizin die Geister. Eine eindeutige Studienlage, was gesünder für alle ist, gibt es nicht.

Jede Nahrungsaufnahme sorgt für eine Ausschüttung von Insulin im Körper. Das Hormon senkt den Blutzuckerspiegel, blockiert jedoch gleichzeitig die Fettverbrennung. Andererseits kann häufigeres Essen das Hungergefühl in Zaum halten und Überessen zu großer Portionen bei den Hauptmahlzeiten verhindern. Aber es kann auch dafür sorgen, dass dem Körper unterm Strich unbemerkt zu viel Energie zugeführt wird.

Kurz: Es gibt keine eindeutige Antwort. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) rät daher, die Anzahl der Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten den individuellen Rückmeldungen des eigenen Körpers anzupassen. Klar ist dagegen: Wer Snacks als Schokoriegel, Chips und Pommes versteht, sollte sich beim Snacken zurückhalten.

„Snackification“, also beliebig viele flexible kleine Mahlzeiten ohne feste Zeiten, ist ein um sich greifender Trend. Für viele Menschen haben Tagesabläufe, die durch Frühstück, Mittagessen und Abendbrot strukturiert sind, ausgedient. Reichlich gesunde Snacks statt feste Essenszeiten passen besser in den schnelllebigen Lifestyle des 21. Jahrhunderts.

Die Fans der „Snackification“ befürworten daher viele kleine Mini-Mahlzeiten („MiMas“). Im hektischen Büroalltag werden die verspeist, wann immer sich der kleine Hunger meldet und sich eine Gelegenheit zum Essen ergibt.

Sind die kleinen Mahlzeiten entsprechend des Ernährungstrends gesund, ausgewogen und voller regionaler, saisonaler Zutaten, ist erst einmal wenig dagegen zu sagen. Wird das Essen aber anderen Tätigkeiten dauerhaft untergeordnet, kommen jedoch Genuss, Regeneration und ggf. soziale Aspekte zu kurz. Die mentale Gesundheit kann leiden. Achten Sie also darauf, sich nicht nur nebenbei von Snacks zu ernähren und dem Essen regelmäßig die Achtsamkeit zukommen zu lassen, die es verdient.

Trockenfrüchte können hervorragende gesunde Snacks. Sie sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Auch nach dem Entzug von Wasser, der der Haltbarmachung dient, ist Obst eine gute Quelle etwa für Kalium und Vitamin A sowie verschiedenen B-Vitaminen. Allerdings enthalten Trockenfrüchte auch konzentrierte Mengen an natürlichen Zuckerarten: rund 50 Prozent. In getrockneten Datteln stecken sogar bis zu 60 Prozent Zucker. Daher sollten sie in Maßen genossen und wie Süßigkeiten behandelt werden.

Einige Tipps für den Verzehr von Trockenfrüchten als gesunden Snack:

  • Achten Sie auf die Portionsgröße, da Trockenfrüchte aufgrund ihres hohen Zuckergehalts kalorienreich sind. Essen Sie nicht mehr als eine (eher kleine) Handvoll pro Tag!
  • Kaufen Sie ungeschwefelte Trockenfrüchte ohne zugesetzten Zucker und andere Zusatzstoffe. Schwefeldioxid wirkt konservierend, zerstört dabei aber alle B-Vitamine.
  • Kombinieren Sie Trockenfrüchte mit proteinreichen Lebensmitteln wie Nüssen oder Joghurt, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und das Sättigungsgefühl zu erhöhen.
  • Wenn Sie Ihre „5 am Tag“ zusammenrechnen, dürfen Sie Trockenobst mitzählen – aber höchstens eine Portion!
  • Achten Sie darauf, Trockenfrüchte nicht zu lange zu lagern. Sie verlieren ansonsten an Qualität und Nährstoffen. Aber: Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist, können Sie sie immer noch als alternatives Süßungsmittel in einem Kuchen verschwinden lassen, statt sie wegzuschmeißen.
  • Um die Verdauung durch Trockenobst anzukurbeln, trinken sie etwas mehr Wasser!

Kriterien für einen gesunden Snack

Es gab eine Zeit, in der lieferte die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) klare Richtlinien zur Beurteilung, ob ein Snack gesund ist. Eine Maximalanzahl von Kalorien, die pro Zwischenmahlzeit erlaubt sind, gibt es jedoch nicht mehr. Auch der prozentuale Anteil von Zucker gilt nicht mehr als K.O.-Kriterium. Dass Gemüse und Obst einen gesünderen Snack abgeben als Schokolade und Salzgebäck, dürfte aber allgemein einleuchten.

Bevor Sie zwischendurch etwas essen, überlegen Sie, ob Sie Hunger haben oder nur Appetit. Knurrt Ihnen wirklich der Magen, ist eine vollwertige Mini-Mahlzeit samt Proteinen und Ballaststoffen die bessere Wahl als ein Stück Kuchen. Auch das ist ab und zu erlaubt – wenn Sie es bewusst genießen. Ein gesunder Snack basiert dagegen auf Gemüse oder Obst – und schmeckt trotzdem gut.

Rezepte für gesunde Snacks

Gesundheitswissenschaftlerin und Köchin Funda Klein-Ellinghaus von „fundabar" stellt zwei kinderleichte Rezepte für gesunde Snacks zur Verfügung.

Gesunder süßer Snack: Dattelbomben

Der Name lässt es vermuten: Diese Snacks sind echte Kalorienbomben. Sie stehen herkömmlichen Süßigkeiten in mancher Beziehung um nichts nach und sollten deshalb auch genau so behandelt werden. Der in den ballaststoffreichen Trockenfrüchten gebundene Fruchtzucker lässt den Blutzuckerspiegel jedoch langsamer steigen als der berüchtigte Schokoriegel. Die Nüsse liefern sättigende Proteine und gesunde Fettsäuren. Wenn der Heißhunger auf Süßes überwältigend wird, sind diese Dattelbomben deshalb – bestmöglich – gesunde Snacks. Bedenken Sie dabei: 25 Gramm Trockenfrüchte gelten als Maximum pro Person pro Tag.

Zutaten:

  • 6 Datteln (oder andere Trockenfrüchte wie z.B. Aprikosen, Pflaumen oder Feigen)
  • 6 Walnüsse (Haselnüsse oder Pistazien gehen auch)

Zubereitung:

Die Früchte entkernen und mit jeweils einem Walnusskern füllen. Tipp: Obwohl das Rezept blitzschnell geht, arbeiten Sie möglichst langsam, um die nötigen zehn Minuten zur Impulskontrolle über den schlimmsten Heißhunger zu erreichen! ;-)

Gesunder herzhafter Snack: Linsencracker

Die Kekse sind ein guter Ersatz für Chips und auf Weißmehl basierendem Salzgebäck. Die Hülsenfrüchte liefern sättigendes Eiweiß. Ich mache die Linsencracker lieber weniger geschmacksintensiv und esse sie mit geschmacksintensiven Dips, z.B. selbstgemachtem Hummus. Sie schmecken jedoch auch pur.

Zutaten:

  • 100 g Linsen (für etwa 3 Stunden oder über Nacht in reichlich Wasser einweichen)
  • Kreuzkümmel
  • 1 EL Zitronensaft oder Essig
  • Etwa 20 ml Olivenöl
  • Etwa 20 ml Wasser
  • Salz
  • Weitere Gewürze und Zutaten je nach Belieben verwenden oder kombinieren, z.B.:
  • Knoblauch
  • Tomatenmark
  • Schwarzkümmel
  • Sesam
  • Leinsamen
  • Thymian
  • Mohn
  • Chili
  • Pfeffer
  • Sonnenblumenkerne
  • Kürbiskerne
  • Rosmarin
  • Basilikum

Zubereitung

  1. Linsen am Vortag in reichlich Wasser einweichen.
  2. Linsen abgießen und mit dem Öl, Wasser und Zitrone oder Essig zusammen in einer Küchenmaschine zu einer homogenen Masse zerhacken.
  3. Jetzt die gewünschten Gewürze, Kräuter und Kerne dazugeben und gut durchrühren.
  4. Mit Salz abschmecken und auf einem mit Backpapier belegten Backblech gleichmäßig verstreichen.
  5. Bei 200 °C 20-25 Minuten backen.
  6. Noch warm in Dreiecke oder Rauten schneiden, abkühlen lassen.