Wie die Nase leidet

Was geschieht, wenn Ihre Nase leidet? Ob es um positive oder unangenehme Geruchseindrücke geht, die Empfindlichkeit der Nase ist höher, als man es im Alltag wahrnimmt. Der Geruchssinn wird von den meisten Menschen erst dann geschätzt, wenn er nicht mehr richtig funktioniert oder ihnen fehlt.

 In der Medizin spricht man von folgenden Riechstörungen:

  • "Anosmie", die vollständige Zerstörung des Riechsinns
  • "Hyposmie", der teilweise Verlust des Riechsinns und die
  • "Parosmie", eine Wahrnehmungsstörung, bei der bekannte Düfte plötzlich anders - meist unangenehm - riechen.

Warnsignal vor Alzheimer

Ein allmähliches Nachlassen der Riechfunktion kann ein Anhaltspunkt für eine Alzheimerkrankheit sein. Das Einatmen von giftigen Dämpfen, die Einnahme von Medikamenten, wie speziellen Antibiotika oder Psychopharmaka, können genauso wie ein Schädel-Hirn-Trauma kurzzeitige Riechstörungen oder - in seltenen Fällen - den kompletten Verlust des Geruchssinns zur Folge haben.

So wirken Rauchen und Alkohol

Auch der übertriebene Genuss von Alkohol kann den Geruchssinn beeinträchtigen. Zudem ist erwiesen, dass Rauchen die Geruchswahrnehmung vermindert. Zigaretten-, Pfeifen- oder Zigarrenrauch "benebeln" die Riechzellen und reduzieren deren Sensibilität gegenüber anderen Riecheindrücken. Ist der Rauch verzogen, so erholen sich die Riechzellen jedoch wieder. Dennoch: Raucher riechen im Allgemeinen schlechter. Zudem belästigen sie mit dem kalten Rauch, der ihnen in den Kleidern hängt, oder dem rauchertypischen Mundgeruch ihre Umwelt.

So "beschwert" sich Ihre Nase

Zu Beschwerden, die für vorübergehende Störungen des Geruchssinns verantwortlich sein können, gehören u. a.:

  • Schnupfen und Erkältung
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
  • Nasenpolypen (gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut)
  • Allergien (z. B. Heuschnupfen).

Durch diese Beschwerden wird meistens die Nasenatmung behindert; die mit Duftstoffen beladene Atemluft gelangt nicht mehr zu den Riechzellen. Oft treten nach einer Erkältung Störungen des Riech- und Schmecksinns auf; selten fällt einer der Sinne für einige Zeit komplett aus. Der Grund: Die Viren, die eine Grippe oder eine Erkältung auslösen, können die Riechzellen schädigen oder deren Funktion beeinträchtigen. Wie dies genau funktioniert, ist jedoch wissenschaftlich noch nicht geklärt.

Selten können sich Entzündungen der Nase, zum Beispiel durch einen Furunkel, so ausweiten, dass sie die Geruchswahrnehmung beeinträchtigen. Eingeatmete giftige Substanzen dagegen können Nasenschleimhaut und Riechzellen beschädigen und die Geruchswahrnehmung beeinträchtigen.

Weitere Störungsquellen

Es gibt weitere Ursachen, die dem Geruchssinn zu schaffen machen können. Zum Beispiel kann ein Diabetes mellitus eine Störung des Geruchssinns hervorrufen. Eine Riechstörung wird zudem regelmäßig als Frühsymptom bei der parkinsonschen Erkrankung beobachtet. Auch Nasenbluten kann die Geruchswahrnehmung kurzzeitig beeinträchtigen. In seltenen Fällen ist die Störung des Geruchssinns auch angeboren, manchmal in Verbindung mit einer Störung des Hormonhaushaltes. Ein Nasenbeinbruch führt häufig zu einer bleibenden Formveränderung, die das freie Atmen durch die Nase erschwert und die Geruchswahrnehmung beeinträchtigen kann.

Nicht zuletzt können Riechstörungen oder Riechverlust das soziale Leben beeinflussen: Jemand, der unter starkem Körpergeruch leidet, dies aber selbst nicht wahrnimmt, wird es über kurz oder lang von seiner Umwelt zu spüren bekommen.

Keine Angst vorm HNO-Arzt

Wenn der Geruchssinn über mehrere Tage ausfällt, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt nicht nur bei akuten Beschwerden. Vereinbaren Sie einen Termin beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO), damit er Ihre Beschwerden begutachtet und behandelt. Eventuell wird Sie auch Ihr Hausarzt zum Spezialisten überweisen. Eltern sollten bei ihren Kindern auf Symptome, wie häufige Kopfschmerzen, Näseln oder ein geändertes Essverhalten, achten. Bereiten Sie sich auf den Arztbesuch vor, indem Sie folgende Dinge mitbringen:

  • frühere Befunde
  • eine Liste mit allen Arzneien, die Sie regelmäßig einnehmen
  • Ihren Allergiepass - falls Sie Allergiker sind.