Alkohol und Medikamente

Ihre BKK24 möchte Sie für gesundheitsbewusstes Verhalten motivieren oder in bereits vorhandenen Aktivitäten bestärken. In der Regel nennen wir in diesem Zusammenhang Bewegung und Ernährung sowie den Verzicht auf das Rauchen als Einflussfaktoren auf den vorderen Plätzen. Was aber auch in diese Reihenfolge gehört, ist der Konsum von Alkohol. Und zwar nicht im Sinne eines generellen Verzichts darauf, sondern vor dem Hintergrund eines maßvollen und verantwortungsbewussten Umganges damit.

Es gibt sogenannte kritische Grenzen, die nicht überschritten werden sollten. Für Männer ist die tägliche Höchstmenge ein halber Liter Bier oder ein Glas Wein. Für Frauen jeweils die Hälfte, weil der Alkohol bei ihnen langsamer in der Leber abgebaut wird. Aus diesem Grund sollten Menschen mit Lebererkrankungen am besten vollständig auf Alkohol verzichten. Dies gilt auch für solche Dinge wie Weinbrandbohnen oder andere Süßigkeiten mit Alkohol.

Darüber hinaus gibt es noch eine weitere Gruppe, die möglichst auf Alkohol verzichten sollte: Dazu zählen diejenigen, die bestimmte Arzneimittel einnehmen müssen. Es kann dann zu längeren, stärkeren oder auch abnehmenden Wirkungen der Medikamente kommen. An einem Beispiel wird dies schnell deutlich. So kann der akute Konsum großer Mengen von Alkohol die Wirkung von sogenannten oralen Antikoagulanzien (unter anderem in Marcumar enthalten) – ein Mittel, das insbesondere viele ältere Menschen zur Verhinderung eines weiteren Schlaganfalls oder bei Vorhofflimmer einnehmen müssen – einerseits deutlich verstärken und damit die Blutungsneigung bei Verletzungen erhöhen. Andererseits kann ein chronischer Konsum die Wirkung von Marcumar abschwächen und damit Gefäßverschlüssen nicht mehr so gut vorbeugen.

Zu problematischen Wechselwirkungen kann es auch bei vielen anderen Arzneimittelgruppen kommen. So können beispielsweise bei einer Behandlung mit Verapamil oder Gallopamil (z. B. bei Bluthochdruck) oder mit Ranitidin und Cimetidin (Magenmittel) höhere Blutalkoholkonzentrationen auftreten und bereits moderate Mengen von Alkohol können dann stärker wirken. Besonders kritisch sind auch Wechselwirkungen mit Beruhigungs- und Schlafmitteln. Schon geringe Alkoholmengen rufen hier Benommenheit hervor, die Konzentrationsfähigkeit wird beeinträchtigt und zumeist die Wirkung des Arzneimittels verstärkt.

Wir empfehlen Ihnen, sich bei Fragen zu diesem Thema von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten zu lassen. Man kann sich durchaus mal ein Gläschen Alkohol gönnen, jedoch immer mit Blick auf die persönliche Situation – und dazu gehört vor allem die eventuelle Einnahme von Medikamenten. Unser genereller Tipp: Leckere und vitaminreiche Alternativen zu alkoholischen Getränken sind leicht gefunden – zum Beispiel diese promillefreien Cocktail-Rezepte – so wird die Kombination von Medikamenten und Alkohol überflüssig.