Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine relativ seltene Infektionskrankheit. 2022 wurden 546 FSME-Fälle in Deutschland registriert (Tendenz steigend).
Nur 30 – 40 Prozent der Virus-Infektionen verlaufen symptomatisch. Von diesen bilden wiederum nur zehn Prozent die gefürchtete Hirnhautentzündung aus. Während auch diese Krankheit bei Kindern und Jugendlichen fast immer folgenlos ausheilt, behalten jedoch rund ein Drittel der erwachsenen Erkrankten oft ernsthafte Folgen zurück. Die Sterblichkeit liegt bei ein bis zwei Prozent.
Für weitere Recherche zum Krankheitsbild und Verlauf von FSME empfehlen wir das gut verständliche Kurzportrait der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/fsme/
Eine Linkliste zu noch tiefergehenden Ressourcen zum Thema FSME hat das Robert-Koch-Institut zusammengestellt: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/FSME.html
Rund 200.000 Fälle pro Jahr in Deutschland werden beim Arzt diagnostiziert. Etwa jeder 50. bis 100. Stich einer Zecke führt zu einer Borreliose-Infektion.
Während einige Fachleute auch hier von steigender Tendenz sprechen, zeigt eine Auswertung aller Datensätze der BKK24, dass die Anzahl entsprechender Diagnosen seit 2017 bemerkenswert konstant ist (davor sogar eher häufiger). Bei einem gleichbleibend hohen Anteil infizierter Zecken von rund 30 Prozent, erhöhter Zeckenaktivität rund ums Jahr sowie vermehrten Zeckenstichen durch verändertes Freizeitverhalten in den Jahren der Corona-Pandemie liegt die Vermutung nahe, dass gesundheitliche Aufklärung über richtiges Handeln im Fall eines Zeckenstichs Wirkung gezeigt hat.
Beim Thema Borreliose kommt es vor allem darauf an, die Zecke schnell und vollständig aus der Haut zu entfernen, ohne dabei den Hinterleib zu quetschen. Geschieht dies innerhalb von maximal zwölf Stunden, gelangen die Borrelien bestenfalls gar nicht erst in die menschliche Blutbahn. Gefährlicher als erwachsene Zecken, die aufgrund ihrer Größe meist rasch bemerkt werden, sind daher die jugendlichen Nymphen, die zwar etwas seltener die gefährlichen Bakterien in sich tragen, dafür aber häufiger übersehen werden.
Weltweit gibt es etwa 900 Arten von Zecken, die viele verschiedene Krankheiten übertragen können. Durch Reisende, aber vor allem auch mit Zugvögeln gelangen immer wieder einzelne Exemplare nach Deutschland. Dank des Klimawandels finden sie hier zunehmend Bedingungen vor, die ihnen ein dauerhaftes Überleben ermöglichen. Schließlich erreichen sie das Neuland mit ihrem Wirtstier satt und bereit zur Eiablage.